Nepomuk-Statue an der Donaulände
Seit dem Jahr 1988 steht die Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk an der Donaulände in Pöchlarn – in unmittelbarer Nähe zur ehemaligen Rollfähre.
Nicht zufällig wurde dieser Standort gewählt: Der Heilige Nepomuk gilt als Schutzpatron der Flößer, Schiffsleute und Brücken, und seine Nähe zum Wasser symbolisiert auch heute noch Schutz und sichere Überfahrt.
Ein Werk mit bewegter Geschichte
Die Statue stammt aus dem Jahr 1725 und hat im Laufe der Jahrhunderte mehrfach den Standort gewechselt:
- Ursprünglich stand sie im Bräuhausgarten (Wiener Straße 11)
- 1919 wurde sie in den Schlossgarten versetzt
- 1988 fand sie schließlich ihren heutigen Platz am Donaudamm

Dort ist sie heute in der Dammanlage integriert und steht sinnbildlich für den Schutz der Stadt vor den Gefahren des Wassers.
Typische Darstellung & Attribute
In der Kunst ist der Heilige Johannes Nepomuk leicht zu erkennen. Er wird meist als Priester mit Birett dargestellt, mit:
- Kreuz in der Hand – Zeichen seiner Frömmigkeit
- Palmzweig – Symbol des Martyriums
- Fünf-Sterne-Kranz um das Haupt – Hinweis auf die Legende
Manchmal mit versiegeltem Mund oder Finger auf den Lippen – Symbol für das Schweigen.
Patronate des Hl. Nepomuk
Johannes Nepomuk ist Patron von:
- Flößern, Schiffsleuten und Brücken
- Fischern und Müller
- Beichtvätern und Priestern
- Wasserbauern, Brückenbauern, Schiffern
- gegen Verleumdung, Wassergefahren, Hochwasser und für das Stillschweigen
Seine Verehrung nahm im Barock stark zu, insbesondere im Habsburgerreich, wo er als Symbol für Loyalität zur Kirche und für den Schutz vor Wassergefahren verehrt wurde.
Heiliger Johannes von Nepomuk (um 1345 – 1393)
Märtyrer des Beichtgeheimnisses und Schutzpatron über dem Wasser
Johannes Nepomuk wurde um das Jahr 1345 in der böhmischen Stadt Pomuk (später „Nepomuk“) geboren. Nach seinem Theologiestudium wurde er Priester, später Domherr in Prag und schließlich Generalvikar des Erzbischofs Johann von Jenzenstein. Als rechte Hand des Erzbischofs hatte Johannes einflussreiche kirchliche und administrative Aufgaben in einer Zeit, in der die Spannungen zwischen Kirche und Königsmacht stark zunahmen.
Der Konflikt mit König Wenzel IV.
Der böhmische König Wenzel IV. war in innenpolitischen Schwierigkeiten und strebte zunehmend nach Kontrolle über kirchliche Güter und Strukturen. Als Johannes in Ausübung seiner kirchlichen Autorität gegen die Interessen des Königs handelte – etwa bei der Besetzung eines wichtigen Abtpostens – verschärfte sich der Konflikt.
Ein weiterer Streitpunkt war die Weigerung Johannes’, das Beichtgeheimnis zu brechen, insbesondere in Bezug auf die Beichte der sehr jungen Ehefrau des Königs. Ob dies der wahre Grund war, ist historisch nicht sicher belegt – in der Legende jedoch steht gerade dieses Schweigen im Zentrum.
Martyrium
Am 20. März 1393 wurde Johannes verhaftet, gefoltert und noch am selben Tag in Prag von der Karlsbrücke in die Moldau gestürzt, wo er ertrank. Damit starb er als Märtyrer, der dem kirchlichen Recht und dem Gewissen treu blieb – selbst unter Todesdrohung.
Die Legende der fünf Sterne
Als seine Leiche aus der Moldau geborgen wurde, sollen fünf Sterne über dem Wasser erschienen sein – als Zeichen seines Schweigens. Daher wird er oft mit einem Sternenkranz um den Kopf dargestellt. Die fünf Sterne stehen symbolisch für das lateinische Wort TACUI („Ich habe geschwiegen“).
Heiligsprechung
- Seligsprechung: 31. Mai 1721 durch Papst Innozenz XIII.
- Heiligsprechung: 19. März 1729 durch Papst Benedikt XIII.